Mehr Rechtsanwältinnen in Deutschland

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Mehr Rechtsanwältinnen in Deutschland

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Die Bundesrechtsanwaltskammer (BRAK) konnte für das Jahr 2021 einige Trends in der Rechtsanwaltsbranche in Deutschland feststellen:

1. Mehr Frauen ergreifen den Anwaltsberuf

Zum Stichtag, dem 1. Januar 2022, verzeichneten die 28 Rechtsanwaltskammern insgesamt 167 085 Mitglieder. Was die Statistik auch aufweist: Immer mehr Frauen ergreifen den Anwaltsberuf. Betrug ihr Anteil im Vorjahr noch 35,9 Prozent, sind es nun 36,7 Prozent zugelassene Rechtsanwältinnen. Schaut man auf die langjährige Entwicklung ist zu sehen: Zum Millenium gab es in Deutschland 23 139 Rechtsanwältinnen, 22 Jahre später sind es fast dreimal so viel, nämlich 60 057.

Der Frauenanteil ist in allen Zulassungsarten angestiegen, liegt bei den Syndizi jedoch noch einmal deutlich höher als bei den Einzelzulassungen. 44,96 Prozent der doppelt Zugelassenen und sogar 57,7 Prozent der reinen SyndikusrechtsanwältInnen sind weiblich.

2. Weniger Notare und Notarinnen, dafür mehr Fachanwaltschaft

Die Anzahl der NotarInnen entspricht der Tendenz der Vorjahre und ist weiter rückläufig. Auch die Zahl der FachanwältInnen spiegelt die Vorjahre, indem sie abermals gestiegen ist: So gab es zum Stichtag 45 960 FachanwältInnen (Vorjahr: 45 732). Der Frauenanteil liegt hier weiterhin bei 32,1 Prozent.

Die beliebteste Fachanwaltschaft ist jene für Arbeitsrecht, welche zudem die höchsten Zuwächse im Vergleich zum Vorjahr aufweist. An Nummer zwei folgt jene für Familienrecht. Mit 59 Prozent hat diese Fachanwaltschaft den höchsten Frauenanteil. Rückläufige Zulassungen verzeichnet man bei den Fachanwaltschaften im Steuerrecht, für Sozialrecht und für Bank- und Kapitalmarktrecht . Ein gesteigertes Interesse ist im Verkehrsrecht sowie Handels- und Gesellschaftsrecht, Erbrecht, Informationstechnologierecht, Strafrecht und Medienrecht zu verbuchen.

3. Bundesländer

Das Bundesland mit den meisten RechtsanwältInnen ist Nordrhein-Westfalen (38 903). Dahinter kommen Bayern (29 672) und Hessen (21 186). Am wenigsten weist Mecklenburg-Vorpommern auf (1 350).