Das Besondere am Coaching von Anwältinnen und Anwälten

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Das Besondere am Coaching von Anwältinnen und Anwälten

Quelle: iStock

Die Erwartungen und Anforderungen an Anwälte und Anwältinnen sind per se hoch. Einerseits fordert der Beruf kognitive Höchstleistungen wie analytisches, vernetztes Denken, Konzentrationsfähigkeit, Erinnerungsvermögen, strategische Weitsicht um nur einige Aspekte zu nennen. Zudem müssen Anwältinnen und Anwälte flexibel, dynamisch und empathisch sein, so wie es bei Dienstleistern und Beratern stets vorausgesetzt wird. Der Fokus liegt schon aufgrund dieses Augenmerks stets im Äusseren und nicht auf den eigenen Bedürfnissen. Jedoch wird in Zeiten von Home Office bzw. hybridem Arbeiten die Fähigkeit immer entscheidender sich selbst ausgezeichnet zu führen. Darunter ist nicht nur Zeitmanagement gemeint, sondern vor allem auch das Management des eigenen Energie-Levels.

Wie halte ich mich konstant auf einem Topniveau? Wie kann ich bewusst in den Leistungsmodus schalten bzw. in Entspannung wechseln? Körperliche sowie geistige Leistungsfähigkeit sind keine vorgegebenen Konstanten. Sie werden massgeblich von unserem Lebensstil beeinflusst. Themenfelder wie Ernährung, Schlaf, Bewegung, Training der Mentalkraft und der achtsame Umgang mit Emotionen (den eigenen wie den fremden) werden schon seit vielen Jahren von Spitzensportlern zur Leistungssteigerung eingesetzt. Mittlerweile haben auch Manager diese wichtigen Ressourcen für sich entdeckt.

Das Besondere beim Coaching von Juristinnen und Juristen

  • Zunächst einmal: Die Juristische Ausbildung enthält keine Vorlesungen zum Thema Leadership. Somit ist jeder gut beraten ist, das selbst zu erlernen und sich der Herausforderungen, welche die spätere berufliche Tätigkeit mit sich bringt, bewusst zu werden. Wie das fachliche Werkzeug an der Uni, kommt man mit einem Coach auf jene speziellen Hilfsmittel, die einem den Job erst umfassend erfolgreich (nämlich auch persönlich!) ermöglichen.
  • Juristinnen und Juristen sind mit Rollenkonflikten konfrontiert. Ihnen dient der Coach oft als Reflexionsfläche, um sich dieser Konflikte bewusst zu werden und gezielten (auch provokant) zu hinterfragen.
  • Das nahezu überstrapazierte Wort purpose, breitet sich auch in der Anwaltschaft aus: Die Sinnsuche und das Ziel, die berufliche Tätigkeit mit diesem Zweck zu verbinden, kann im Rahmen eines Coachings angegangen werden.
  • Selbstorganisation beinhaltet zum Beispiel die Möglichkeit, sich abzugrenzen, Prioritäten bei Entscheidungen zu setzen, effizient zu delegieren und Hierarchien bewusst einzusetzen. Der oder die Gecoachte entwickelt im Idealfall Empathie für sich und seine Bedürfnisse, die sich laufend verändern.

Gibt es wiederkehrende Themen?

Anwälte und Anwältinnen haben ein sehr intensives Arbeitspensum. Gewöhnliche Tipps zum Thema Zeitmanagement welche bei Angestellten in Unternehmen helfen, sind hier nicht ausreichend und teilweise sogar kontraproduktiv. Es liegt in der Natur dieses Berufs, dass lange Abendschichten und gelegentlich auch Wochenenden gearbeitet werden muss. Die Frage ist daher weniger, wie reduziere ich dieses Pensum, sondern vielmehr wie bringe ich mich in einen Zustand, der es mir ermöglicht lange konzentriert und idealerweise auch mit Freude zu arbeiten.

Empfehlungen und Tipps  

  1. Lebensstil optimieren: Um sein Energieniveau zu heben ist es unumgänglich, sich mit seinem Lebensstil und den damit verbundenen Abläufen des Alltags genauer zu befassen. Ernährung, Schlaf und Bewegung haben nachweislich einen starken Einfluss auf unsere kognitiven Fähigkeiten und dürfen daher nicht als nice-to-have sondern vielmehr als must-have betrachtet werden.
  2. Führungsfähigkeiten ausbauen: Juristen sind nicht berühmt für ihre People Management Skills. Viel unnötiger Stress in Kanzleien rührt von unzureichender Führung von Mitarbeitern her. Die Ressource «Mensch» adäquater zu nutzen, wäre hier das Ziel.
  3. Lebensinn finden: Gerade wenn man über viele Jahre unzählige Stunden arbeitet, taucht eines Tages unweigerlich die grosse Sinnfrage auf, meistens zu einem denkbar ungünstigen Moment. Je früher man sich sozusagen präventiv damit auseinandersetzt was man auf dieser Welt beitragen möchte und warum, desto besser kann man einer Sinnkrise den Wind aus den Segeln nehmen. Der kleine Zusatznutzen des präventiven Ansatzes ist, dass dadurch die Mid-Life-Crisis nicht allzu kostspielig wird.

Coaching ist ein Power-Tool, weil man in diesem Prozess sehr individuell auf die Lebenssituation und ganz persönliche Fragestellungen eingehen kann. Menschen dabei zu helfen nicht nur gut, sondern ausgezeichnet und erfüllt zu leben, ist meine persönliche Motivation die es mir ermöglicht meinen Job mit Liebe und Leidenschaft zu tun.